Aus dem Strick…

…äh…aus dem Nähkästchen

unserer Tagespflege Paul Gerhardt geplaudert

Im September, kurz nach der Eröffnung unserer Tagespflege, machte uns ein Gast ein Angebot. Sie stricke gerne und wolle uns Socken für den Bazar stricken, den es hier im Advent ja sicher gäbe. Erst war die Enttäuschung groß, dass wir keinen Verkauf geplant hatten.

Doch gemeinsam entstand schnell die Idee:

wir könnten 24 verschiedene Söckchen stricken, als Adventskalender. Sollte er dieses Jahr nicht fertig werden, dann würden wir ihn im nächsten Jahr aufhängen.

Gleich am nächsten Tag brachte die Dame das erste Söckchen mit. Sie hatte es abends zuhause ausprobiert. Dieses nutzten wir als Vorlage. Die Dame sowie Mitarbeiterinnen brachten Wollreste mit und so wurde nach dem Muster des ersten Söckchens fleißig gestrickt. Eine Kordel wurde gedreht und tolle Wäscheklammern mit Nummern gebastelt, mit welchen die Söckchen befestigt werden konnten. Bereits Ende Oktober waren die einzelnen Teile fertig. Dann kam die schwierigste Frage: Mit was wollten wir unseren Kalender befüllen? Am meisten bekannt sind die Adventskalender, die für jeden Tag ein kleines Stückchen Schokolade beinhalten.

Aber wenn der Adventskalender am Fenster hängt- ist das dann so eine gute Idee? Und heute, wo man sich viel häufiger Schokolade leisten kann? Wir wollten unseren Kalender mit etwas viel Wertvollerem befüllen.

In den Söckchen befinden sich jetzt kleine Zettel, die zusammengerollt sind. Jeden Tag nach dem Nachmittagskaffee leert ein anderer Gast der Tagespflege das Söckchen und schaut, was auf dem Zettel steht. Wir finden immer eine andere Aktivität vorgeschlagen. So gab es schon ein Nikolaus-Wett-Würfeln. Das war besonders spannend.

Manche Teilnehmerin hatte sich schon Hoffnung auf den als Preis gesetzten Schokoladen-Nikolaus gemacht und bekam dann doch wieder nicht die passende Zahl. Vorlesen, extra für den Kalender angefertigte Spiele, Basteln, Backen und noch viel mehr, stehen auf dem Programm. Und natürlich kommt das Naschen dabei auch nicht zu kurz.

Einig sind wir uns darin, dass es nichts Besseres gibt, als unsere Zeit gemeinsam zu gestalten und miteinander zu teilen. Das wird uns durch den Inhalt der Söckchen jeden Tag in diesem Advent erneut bewusst.

Marianne Bauer, Tagespflege